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Anbieter-Wechsel bringt billigeren Strom

Bundeswettbewerbsbehörde und Bevölkerung sind sich einig: Stromanbieterwechsel verringert die Stromrechnung. Nun müssen es die Menschen auch tatsächlich machen.

oecolution austria

02.10.2025

4 min

Wettbewerbsfähigkeit
Technologie

Die Strompreise beschäftigen viele Haushalte in Österreich. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Klima-NGO oecolution, durchgeführt vom Linzer Market-Institut unter 1.000 Befragten, zeigt ein deutliches Bild: Zwar wissen die meisten Österreicherinnen und Österreicher über Vergleichsmöglichkeiten Bescheid, beim tatsächlichen Anbieterwechsel bleiben sie jedoch zögerlich.


82 Prozent haben schon von Portalen wie Durchblicker oder dem Tarifkalkulator der E-Control gehört, und fast drei Viertel erwarten sich durch einen Wechsel geringere Kosten. Trotzdem haben in den vergangenen drei Jahren nur 28 Prozent tatsächlich den Anbieter gewechselt. „Fehlt es an Wissen, so sinkt die Wechselbereitschaft massiv ab“, erklärt David Pfarrhofer, Vorstand des Market-Instituts. Auch in Zukunft dürfte die Zahl überschaubar bleiben: Nur ein Fünftel plant in den kommenden zwölf Monaten den Schritt.


oecolution-Geschäftsführer Christian Tesch erinnert daran, dass Kundinnen und Kunden den Markt durchaus bewegen könnten: „Je mehr Kunden zu alternativen Anbietern wechseln, desto stärker kommen die Landesversorger unter Druck. Dann müssen sie billiger werden, um keine Kunden zu verlieren. So funktioniert Marktwirtschaft.“ Tatsächlich liegt Österreich im europäischen Vergleich weit hinten – in Italien und Belgien wird viermal so oft gewechselt. Laut Bundeswettbewerbsbehörde stärkt das hierzulande die Marktmacht der großen Anbieter.


Immerhin gibt es auch politische Schritte: Im Entwurf für das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz ist vorgesehen, dass künftig auf jeder Stromrechnung ein Hinweis auf den Tarifkalkulator der E-Control stehen muss. Für Tesch ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz. Die Gründe für einen möglichen Wechsel liegen auf der Hand: günstigere Tarife, Unzufriedenheit mit dem Anbieter oder Preiserhöhungen. Dagegen sprechen meist ein günstiger aktueller Tarif, Zufriedenheit mit dem Anbieter oder der Aufwand, den viele beim Wechsel befürchten. Rund 41 Prozent der Befragten sehen zudem Potenzial, ihr Wissen über Strompreise und Anbieterwechsel zu verbessern. Zwar können 65 Prozent einschätzen, wie viel sie pro Kilowattstunde bezahlen, doch weniger als die Hälfte weiß, wie hoch der eigene Jahresverbrauch ist – eine entscheidende Zahl beim Tarifvergleich.


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