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Drei Viertel der Österreicher fordern: Mehr heimische Gasquellen für sichere Energieversorgung

Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sind mit den aktuellen Energiekosten, wie zum Beispiel Gas oder Strom, unzufrieden. Jeder Vierte rechnet mit steigenden Kosten in den kommenden Monaten.

oecolution austria

28.05.2024

4 min

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Eine aktuelle Umfrage von oecolution austria, durchgeführt vom market Marktforschungsinstitut, offenbart, dass die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung eine verstärkte Erschließung heimischer Gasquellen befürwortet. "Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sind mit den aktuellen Energiekosten, wie zum Beispiel Gas oder Strom, unzufrieden. Jeder Vierte rechnet mit steigenden Kosten in den kommenden Monaten," erklärt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution austria.



Steigende Strom- und Gaspreise inakzeptabel

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung (87 %) erwartet steigende Gas- und Strompreise im Falle eines Ausfalls der Lieferungen aus Russland und hält dies für nicht akzeptabel (65 %). Trotzdem spricht sich eine Mehrheit (51 %) für die Fortsetzung der Gasbezüge aus Russland aus, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Drei Viertel der Befragten befürworten jedoch die vermehrte Erschließung inländischer Gasquellen, um mehr Unabhängigkeit und Sicherheit in der Energieversorgung zu erreichen. "Die Ergebnisse zeigen sogar, dass die Bevölkerung eine verstärkte Nutzung heimischer Ressourcen bevorzugt," fügt Zehetner hinzu.


Versorgungssicherer Ausstieg aus russischem Gas gefordert

Ein weiterer Aspekt der Studie betrifft die Rolle der Politik. Die Mehrheit der Befragten (67 %) ist der Meinung, dass die politischen Bemühungen um einen versorgungssicheren Ausstieg aus russischem Gas unzureichend sind und fordert verstärkte Aktivitäten in diesem Bereich. "Angesichts des bevorstehenden Auslaufens des Gastransitvertrags zwischen Russland und der Ukraine zum 1. Januar 2025 und vor dem Hintergrund eines ausländischen Gerichtsurteils, das indirekt die OMV betrifft und die Gaslieferungen nach Österreich beeinträchtigen könnte, müssen schleunigst proaktive Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit angegangen werden," erläutert Zehetner weiter.


Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut MARKET für oecolution austria durchgeführt und analysiert das Wissen und die Einstellungen der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren hinsichtlich der Gasversorgung. Die Befragung fand zwischen dem 25. und 29. März 2024 statt und umfasste 1004 Teilnehmer, wobei die Ergebnisse eine maximale statistische Schwankungsbreite von ±3,16 Prozent aufweisen. 


Hier geht’s zur Umfrage. 

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