Heinzlmaier, geboren 1960 in Wien, hat sich durch sein umfangreiches Wirken als Unternehmensberater, Forschungsleiter am Österreichischen Institut für Jugendforschung und Vorstandsvorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung einen Namen gemacht. Seine Einsichten sind nicht nur wegen seiner akademischen Expertise, sondern auch wegen seiner praxisorientierten Erfahrung von großer Bedeutung.
Pragmatismus als Kern jugendlicher Lebensweise
Heinzlmaier hebt hervor: „Die Jugendlichen sind sehr bodenständig, sehr pragmatisch, sehr nutzenorientiert. Keine hochfliegenden Träume und keine großen Ideale.“ Dieser Trend spiegelt sich auch in ihrer Berufsorientierung wider. Jugendliche tendieren dazu, ihre persönlichen Interessen und ehrenamtlichen Engagements so zu wählen, dass diese in ihrem Lebenslauf vorteilhaft erscheinen.
Work-Life-Balance neu definiert
Ein weiteres interessantes Phänomen, das Heinzelmaier aufgreift, ist die veränderte Einstellung der Jugendlichen zur Work-Life-Balance: „Es geht darum, dass sie alles richtig machen wollen... Eine ordentliche Mutter und ein ordentlicher Familienvater sein und gleichzeitig aber auch erfolgreich im Beruf.“ Dieser Ansatz zielt darauf ab, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben erfolgreich zu sein, was eine deutliche Abkehr von traditionellen Rollenmustern bedeutet.
Das Streben nach Perfektionismus
In Heinzlmaiers Beobachtungen wird ein Trend zum Perfektionismus deutlich: „Perfektionismus, der sich an gesellschaftlichen Idealen ausrichtet - an dem orientiert man sich.“ Jugendliche orientieren sich zunehmend an gesellschaftlichen Idealen, die durch Medien und Werbung vermittelt werden.
Der Einfluss der Medien
Ein zentraler Aspekt von Heinzlmaiers Forschung ist der Wandel im Medienverhalten der Jugend. „Die Sozialisation der Jugendlichen ist im hohen Ausmaß den Medien unterworfen.“ Im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen das Medienangebot sehr begrenzt war, ist heute eine Flut an Informationen und Einflüssen vorhanden, die die Jugendlichen prägen.
Helikopter-Eltern und ihr Einfluss
Heinzlmaier spricht auch das Phänomen der "Helikopter-Eltern" an: „Die verbinden sich mit ihren Kindern, ihren Kindern dabei zu helfen, das Niveau zu erhalten.“ Dies hat weitreichende Auswirkungen auf das Verhalten und die Einstellungen der Jugendlichen.
Optimismus trotz gesellschaftlicher Herausforderungen
Interessanterweise zeigt sich ein Paradoxon im Optimismus der Jugendlichen: „Was die persönliche Zukunft betrifft, sind die Jugendlichen sehr optimistisch. Was die Zukunft der Gesellschaft betrifft, sehen sie das äußerst düster.“ Diese Dualität zwischen individuellem Erfolg und gesellschaftlichen Herausforderungen spiegelt sich in vielen Aspekten ihres Verhaltens wider.
Das ganze Gespräch gibt es HIER.