Wie kann Blockchain den Klimaschutz verbessern?
In der neuesten Episode des Klimapodcasts "oeco? Logisch!" taucht Moderatorin Elisabeth Zehetner mit dem renommierten Professor Dr. Alfred Taudes in die Welt der Blockchain-Technologie ein.
In der neuesten Episode des Klimapodcasts "oeco? Logisch!" taucht Moderatorin Elisabeth Zehetner mit dem renommierten Professor Dr. Alfred Taudes in die Welt der Blockchain-Technologie ein.
oecolution austria
09.11.2023
3 min
Als wissenschaftlicher Leiter des Austria Blockchain Centers und erfahrener Forscher an der Wirtschaftsuniversität Wien, entmystifiziert Taudes die oft missverstandene Technologie und beleuchtet ihre Potenziale für den Klimaschutz und die CO2-Wirtschaft.
Blockchain: Mehr als nur Kryptowährungen
Die Blockchain-Technologie, die weit über Kryptowährungen hinausgeht, bietet eine innovative Möglichkeit, Vermögensregister zu verwalten. Diese Register sind über ein Netzwerk autonomer Rechner verteilt, die durch einen Konsensmechanismus synchronisiert werden. Diese Methode, die einst als unlösbares Problem galt, wurde durch das bahnbrechende Papier von Adolsche Nackamoto revolutioniert und hat die Welt der Werte und des Geldes ins Internetzeitalter geführt.
Der Energieverbrauch von Bitcoin: Ein notwendiges Übel?
Taudes räumt mit dem Missverständnis auf, dass der Energieverbrauch von Bitcoin eine reine Verschwendung sei. Er erklärt, dass der Energieverbrauch entscheidend für die Funktionsweise der Bitcoin-Blockchain ist. Miner, die Knotenpunkte des Netzwerks, lösen energieintensive mathematische Rätsel, um Transaktionen zu verifizieren und werden dafür in Bitcoin belohnt. Dieser Prozess bietet einen ökonomischen Anreiz, die Integrität des Systems zu wahren. Interessanterweise hat sich der Energieverbrauch der Bitcoin-Blockchain in den letzten Jahren zunehmend auf grüne Energiequellen verlagert.
Grüne Energie und Blockchain: Eine Symbiose
Die Verwendung von grüner Energie für das Bitcoin-Mining ist nicht nur kostengünstiger, sondern trägt auch zur Stabilisierung des Energienetzes bei. Taudes hebt hervor, dass innovative Lösungen, wie die Nutzung von Abgasen aus der Ölproduktion für das Mining, einen positiven Beitrag zur Reduzierung von Methanemissionen leisten.
Die nächste Generation: Ethereum und Proof of Stake
Ethereum, die zweitgrößte Blockchain, nutzt einen anderen Konsensmechanismus namens Proof of Stake. Hierbei wird Sicherheit durch das Hinterlegen von Kryptowährungen als Kaution gewährleistet, was den Energieverbrauch erheblich reduziert und die Netzwerke nicht mehr Energie verbrauchen lässt als herkömmliche Computernetze.
Blockchain für den Klimaschutz
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, digitale Tokens zu schaffen, die reale Werte wie CO2-Einsparungen oder selbst erzeugten Strom repräsentieren. Diese Tokens können gehandelt und ihre Besitzverhältnisse transparent und unveränderlich nachverfolgt werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für nachhaltige Energiegemeinschaften, die ohne zentrale Instanzen auskommen und effizient betrieben werden können.
Transparenz und Nachverfolgbarkeit im Handel
Taudes betont auch die Bedeutung der Blockchain für die Kreislaufwirtschaft. Die Technologie ermöglicht es, die vollständige Geschichte und Zusammensetzung von Produkten lückenlos und transparent zu dokumentieren. Dies ist entscheidend für Unternehmen, die Produkte recyceln und wiederverwerten wollen.
Fazit
Professor Taudes' Ausführungen im Podcast "Öko? Logisch." zeigen deutlich, dass die Blockchain-Technologie weit mehr ist als eine Grundlage für Kryptowährungen. Sie ist ein Schlüsselwerkzeug für einen fairen und effizienten CO2-Handel, die Förderung erneuerbarer Energien und die Schaffung einer transparenten Kreislaufwirtschaft. Österreich könnte mit seiner technologischen Führungsrolle und dem Engagement für Blockchain-Innovationen eine Vorreiterrolle in der grünen Transition einnehmen.
Die ganze Folge HIER nachhören.
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