Neue Studie zeigt auf: Deckung des Strombedarfs aus Erneuerbaren bis 2030 nicht möglich

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von e.venture wirft ein neues Licht auf die Energiewende und zeigt auf, dass ein Umdenken in der Herangehensweise dringend erforderlich ist.

oecolution austria

02.06.2023

5 min

Die Energiewende ist ein entscheidendes Thema unserer Zeit. Um den Klimawandel einzudämmen und eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten, sind transformative Maßnahmen erforderlich. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von e.venture wirft ein neues Licht auf die Energiewende und zeigt auf, dass ein Umdenken in der Herangehensweise dringend erforderlich ist.


In der Studie wird davon ausgegangen, dass der Strombedarf in Österreich bis 2035 auf etwa 100 Terawattstunden (TWh) steigen wird. Dies bedeutet einen Zuwachs von 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Bedarf. Treiber dafür sind die Elektrifizierung in der Industrie, in der Wärme und in der Mobilität sowie die Wasserstofferzeugung in Elektrolyseuren. „Trotz des starken Ausbaus der Erneuerbaren und der bilanziellen Deckung des Jahresstromverbrauchs durch die Erneuerbaren, ist eine bedarfsgerechte, sichere Stromversorgung ausschließlich durch PV, Wind und Wasser nicht gewährleistet“, so der österreichische Energieexperte Dr. Florian Haslauer, der bei Erstellung der Studie federführend tätig war. 


Herausforderungen der Energiewende

Die Energiewende steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert nicht nur massive Investitionen in Infrastruktur und Technologien, sondern auch eine umfassende Transformation der bestehenden Energieversorgungssysteme. Die Studie identifiziert jedoch weitere entscheidende Aspekte, die oft übersehen werden und dringend angegangen werden müssen.


  1. Dezentralisierung der Energieerzeugung: Die Studie zeigt, dass eine stärkere Dezentralisierung der Energieerzeugung entscheidend ist. Anstatt sich ausschließlich auf zentrale Großkraftwerke zu verlassen, sollte der Fokus auf dezentrale erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windkraftanlagen gelegt werden. Dies würde nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern, sondern auch die Energieproduktion widerstandsfähiger gegenüber Ausfällen und Störungen machen.
  2. Energiespeicherung und Netzstabilität: Die e.venture-Studie hebt auch die Bedeutung der Energiespeicherung und Netzstabilität hervor. Mit einer zunehmenden Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz müssen effiziente Speicherlösungen entwickelt werden, um überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Gleichzeitig muss die Netzinfrastruktur an die schwankende Energieerzeugung angepasst werden, um eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.
  3. Innovationsförderung und Investitionen: Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, sind verstärkte Innovationsförderung und Investitionen erforderlich. Die e.venture-Studie betont die Bedeutung von Forschung und Entwicklung, um neue Technologien und Lösungen voranzutreiben. Gleichzeitig sind Investitionen sowohl von öffentlichen Institutionen als auch von privaten Akteuren notwendig, um den Ausbau erneuerbarer Energien und die Modernisierung der Infrastruktur zu ermöglichen.


Fazit: Die Studie verdeutlicht, dass die Energiewende eine umfassende Neuausrichtung erfordert. Nur eine stärkere Dezentralisierung der Energieerzeugung, die Förderung von Energiespeicherung und Netzstabilität sowie verstärkte Innovationsförderung und Investitionen ebnet den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft.


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