Gerade während Corona sind die Grenzen zwischen Wissenschaft und Politik verschwommen, lassen sich daraus auch Lehren für die derzeitige Klimaschutz-Diskussion ableiten? Welche Aufgabe hat Wissenschaft, und welche nicht? Und wie kann eine wissenschaftsbasierte Kommunikation aussehen? Das, und vieles mehr, ist Thema unserer zweiten Folge mit Prof. Dr. Heinz Faßmann. Faßmann war von 2017 bis 2019 und von 2020 bis 2021 österreichischer Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Derzeit ist er Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die unlängst die sogenannten „Wiener Thesen“ präsentiert hat, eine Art Leitfaden, wie man sich in Fällen wissenschaftlich fundierter Politikberatung in Krisenzeiten verhalten sollte.
Faßmann unterstreicht im Gespräch insbesondere eine der neun Wiener Thesen, nämlich: „Wissenschaft soll informieren, nicht aber die Politik legitimieren.“ Aus seiner Sicht braucht es eine klare Rollenverteilung, Wissenschaft zeige auf, analysiere, entwirft unterschiedliche Entwicklungsoptionen, die Letztentscheidung habe aber die Politik zu treffen. Auf der anderen Seite soll aber auch die Politik nicht beginnen, Wissenschaft betreiben zu wollen. „Da dilettiert sie, das habe wir auch in der Vergangenheit gesehen, dass einzelne Politiker die richtige Behandlung im Covid-Fall beschrieben haben.“ Faßmann plädiert auch für die Einhaltung der Grenzen von Wissenschaft: „Wissenschaft als jemand, der objektiv, nach bestimmten Kriterien Wissen schafft, aufklärt, die Politik berät – die Politik aber auch hinsichtlich der Entwicklung von bestimmten Prozessen aufklärt. Aber nicht Partei ergreift für die eine oder andere politische Option. Das muss Politik machen, die dann natürlich auch für Entscheidungen abgewählt werden kann. Das ist eine heilsame Errungenschaft in einer Demokratie.“
Das ganze Gespräch zum Nachhören gibt es hier.
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