Energiezukunft gestalten: Resilienz und Visionen mit Barbara Schmidt
In einer neuen Podcast-Episode gibt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Österreichs Energie, Einblicke in die Resilienz des österreichischen Energieversorgungssystems.
In einer neuen Podcast-Episode gibt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Österreichs Energie, Einblicke in die Resilienz des österreichischen Energieversorgungssystems.
oecolution austria
22.05.2024
3 min
Österreichs Energie ist die Interessenvertretung der österreichischen Elektrizitätswirtschaft. Sie haben rund 140 Mitglieder, von kleinen Gemeindekraftwerken, kleinen Netzbetreibern über städtische Unternehmen bis zu Landesgesellschaften und dem Verbund. „Wir vertreten die Interessen von unterschiedlichen Energieunternehmen, wir haben zum Beispiel Windkraftbetreiber, wir haben kleine Wasserkraftwerksbetreiber, aber wir haben auf der anderen Seite die auch Netzbetreiber, Händler oder natürlich auch Lieferanten“, so Schmidt.
Die Liberalisierung des Strommarktes, die von der Europäischen Union Ende der 90er Jahre angestoßen wurde, hat laut Schmidt zu günstigeren Energiepreisen und einem intensiveren Wettbewerb geführt. Trotz der Vorteile dieser Marktöffnung diskutiert sie auch die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe in Zeiten von Preisanstiegen, um die Versorgungssicherheit und Preisstabilität zu gewährleisten.
Preisanpassungen und deren Auswirkungen
Barbara Schmidt erörterte, wie das Energieversorgungssystem auch in jüngsten Krisenzeiten stabil blieb. Sie wies darauf hin, dass trotz der hohen Preise an den Börsen, die Endkundenpreise erst mit Verzögerung angepasst wurden. "Die Endkundenpreise sind ja erst viel später gestiegen", so Schmidt. Dies verdeutlicht, wie Energielieferanten durch langfristige Einkäufe eine gewisse Preisstabilität für die Konsumenten schaffen.
Notwendigkeit eines Krisenmechanismus
Ein zentraler Punkt in Schmidts Ausführungen war die Notwendigkeit eines robusten Krisenmechanismus. "Wir müssen hier resilienter werden gegen solche Ausschläge und gegen so wirkliche Krisen, die natürlich immer passieren können," erklärte sie. Die Einführung der Stromkostenbremse in Österreich als Reaktion auf Preisspitzen ist ein Beispiel für solche Interventionen.
Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen
Schmidt betonte auch die Bedeutung einer proaktiven Krisenplanung: "Also hier braucht sicher eine Maßnahme, die man jetzt schon am besten vorbereitet, was passiert, wenn das nächste Mal wieder so ein massiver Ausschlag und so ein massiver Kostenanstieg am Großhandel ist." Die EU-Richtlinien zum Marktdesign, die es ermöglichen, in Krisenzeiten national in die Preise einzugreifen, wurden als richtiger Ansatz gelobt.
Herausforderungen in der Kundenkommunikation
Trotz der erfolgreichen Krisenbewältigung gab es Herausforderungen in der Kundenkommunikation. "Wir waren mit diesem Ansturm an Anfragen wirklich nicht darauf vorbereitet," gestand Schmidt. Die Überlastung der Call-Center und Kundenzentren sowie die teilweise unklare rechtliche Rahmenbedingungen führten zu Kommunikationsschwierigkeiten, die die Organisation unter Kritik stellten.
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