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Klimaziele 2040 - Realistische Ziele statt unrealistische Ankündigungen

Die jüngst angekündigten Zielvorgaben der EU-Kommission, bis 2040 eine Reduktion der Klimagase um 90 Prozent zu erreichen, sieht oecolution austria kritisch.

oecolution austria

12.02.2024

2 min

Analyse
Klimapolitik
Wettbewerbsfähigkeit

„Es ist bereits jetzt klar, dass ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten die Zielvorgaben bis 2030 verfehlen wird. Angesichts dessen nun noch höhere und unrealistische Zielsetzungen vorzugeben, ist mehr als fragwürdig“, äußert oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner Bedenken. Sie betont, dass eine Balance zwischen ambitionierten Zielen und machbaren Lösungen entscheidend ist, „um Fortschritte zu erzielen, die weder unseren Wohlstand gefährden noch unrealistische Erwartungen wecken.“


Eine von oecolution in Auftrag gegebene aktuelle Analyse legt dar, dass selbst unter Berücksichtigung aller geplanten und realistischerweise umsetzbaren Maßnahmen (WAM-Szenario) eine erhebliche Lücke in der CO2-Reduktion besteht. Zehetner erklärt: „18 Länder werden ihre Ziele um insgesamt 552 Millionen Tonnen CO2 verfehlen, während elf Länder ihre Ziele um 264 Millionen Tonnen übererfüllen. Dies verdeutlicht, dass ohne eine solide Basis und klare Umsetzungsstrategien die Zielsetzungen zum Scheitern verurteilt sind.“ Auch unter Nutzung von Flexibilitätsmechanismen bleibt eine Lücke von etwa 288 Millionen Tonnen bestehen. Besonders kritisch sieht Zehetner die Situation in großen Volkswirtschaften wie Deutschland, Frankreich und Italien, die ihre Ziele um mehr als 400 Millionen Tonnen verfehlen werden. Österreich könnte allerdings durch Flexibilitätsnutzung seine Lücke von 21,2 auf 13,6 Millionen Tonnen verringern, was finanzielle Einsparungen bedeutet.


Die Geschäftsführerin von oecolution austria weist darauf hin, dass nach der EU-Wahl das System grundlegend überarbeitet werden muss. Dies betrifft insbesondere den Handel mit Zertifikaten und die Kompensation von Emissionslücken, auch außerhalb der EU. „Es ist nicht zu Ende gedacht, was passiert, wenn – wie derzeit absehbar – viele Länder ihre Ziele nicht erreichen?“, fragt Zehetner. Sie warnt, dass „so gut gemeint die überambitionierten Vorsätze der EU sein mögen, so sehr gefährden sie durch Realitätsverweigerung auch die wichtige und richtige weltweite Vorreiterrolle der EU und ihre Glaubwürdigkeit."

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