Walter Kreisel, Gründer und Geschäftsführer des Technologieunternehmens neoom, beschreibt darin vor allem seinen Werdegang und die Motivation, die ihn zu einem der Vorreiter in der Energiewende machte.
Von der Erkenntnis zur Neugründung
In den Anfangsminuten des Gesprächs ging Kreisel auf seine Entwicklung vom Elektriker im Familienbetrieb bis hin zu einem erfolgreichen Gründer ein. Interessant war sein Bekenntnis, dass er sich selbst als „Ökospätzünder“ bezeichnet. Kreisel erklärt, wie er nach einer Phase der Unzufriedenheit in der Konsumgüterbranche auf der Suche nach einem tieferen Sinn war. „Ich habe in meiner Masterthesis über Services in der Energiewirtschaft geschrieben und mich gefragt: Wie kann ich einen echten Mehrwert generieren?“ Diese Frage führte ihn letztendlich zur Gründung von neoom im Jahr 2018, mit dem Ziel, Investitionsprodukte zu schaffen, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rentabel sind.
Authentizität und Unternehmergeist
Ein zentraler Punkt im Gespräch war die Bedeutung von Authentizität und Unternehmergeist. Kreisel betont, dass es in Ordnung sei, seine Meinung zu ändern, und dass er früher selbst nicht immer den Weg der Nachhaltigkeit verfolgt habe. Heute ist ihm jedoch klar: „Wenn man es sich vorstellen kann und dahintersteht, dann folgen einem die Menschen – sowohl Kunden als auch Mitarbeiter.“ Sein Unternehmergeist wurde durch ständige Herausforderungen gestärkt. Immer wieder hörte er, dass seine Ideen nicht umsetzbar seien. Doch genau dieser Gegenwind trieb ihn an: „Jedes Mal, wenn ich gehört habe ‚es geht nicht‘, wusste ich, dass es geht. Und das war für mich prägend.“
neoom: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Energiewende
Kreisel sieht in neoom mehr als nur einen Anbieter von Solarmodulen und Batteriespeichern. Er beschreibt das Unternehmen als einen Technologiedienstleister, der umfassende Lösungen bietet, von Hardware über Software bis hin zu Serviceprodukten wie Finanzierung. Besonders in Zeiten steigender Netzkosten und veränderter Energiepreise sei es entscheidend, dass neoom mit seinen intelligenten Systemen einen Mehrwert für seine Kunden generiert. „Wir verstehen nicht nur den ökologischen, sondern auch den ökonomischen Teil des Geschäftsmodells,“ betont Kreisel.
Für ihn ist klar: „Wir würden keinen Kunden haben, der ausschließlich aufgrund der Ökologie kauft, sondern jeder Kunde kauft aus wirtschaftlichen Gründen. Das Abfallprodukt ist dann die positive Emission, weil wir deutlich weniger CO₂ ausstoßen als fossile Energiequellen.“ Diese Kombination aus Ökologie und Ökonomie ist für Kreisel der Schlüssel zum Erfolg.
Innovationskraft und Visionen für die Zukunft
Kreisel sieht neoom als Beispiel für ein modernes, ganzheitliches Geschäftsmodell, das nicht nur auf den Verkauf von Produkten abzielt, sondern dem Kunden Komplettlösungen bietet. Der Vergleich zur Automobilindustrie macht dies deutlich: „Ich möchte als Autokäufer nicht über Zündkerzen nachdenken müssen, sondern eine vollständige, sorgenfreie Lösung bekommen.“
Mit dieser Philosophie hat neoom bereits über 50.000 Geräte im Feld und über 20.000 Nutzer, allein im Juli dieses Jahres kamen 1.000 neue Mitglieder in Energiegemeinschaften hinzu. Kreisel zeigt sich stolz auf sein Team und die Partner, die von Anfang an seine Vision mitgetragen haben.
Die ganze Geschichte von Walter Kreisel und neoom gibt es hier zu hören. ZUM PODCAST