Artikel

Welche Rolle wird Erdgas auch in Zukunft noch als Energieträger spielen?

Paul Fink, CEO der ADX Energy und mit über 30 Jahren Erfahrung in der Energiewirtschaft, beleuchtet in unserer neuen Podcast-Folge die verschiedenen Facetten von Erdgas und seine Position im Energiemix der Zukunft.

oecolution austria

25.10.2023

2 min

Podcast
Jobs

2021 hat die österreichische Tochter der ADX Energy Lizenzen für die Förderung in Österreich erhalten und fördert seit 2022 Öl bei Bad Hall in Oberösterreich. Vor kurzem kündigte sie an, ein Gasförderprojekt im oberösterreichischen Molln starten zu wollen. Unter anderem darüber haben wir mit Paul Fink, dem CEO der ADX Energy gesprochen.

 

Paul Fink betonte die Vorteile von Erdgas als einer der saubersten fossilen Energieträger. Er verglich die Umweltauswirkungen von Erdgas mit anderen fossilen Brennstoffen und hob hervor, dass Erdgas bei der Verbrennung weniger CO2 und keinen Feinstaub emittiert. „Erdgas hat sehr viele Vorteile. Zunächst einmal es verbrennt sauber. Sie haben da keinen Feinstaub im Gegensatz zu Kohle und Erdöl. Das ist das eine. Was das CO2 betrifft, haben Sie natürlich massiv weniger als bei Kohle, zum Beispiel 60% weniger CO2.“


Zudem sei die Fähigkeit von Erdgas, Grundlasten zu liefern, ein wichtiger Vorteil. „In einem Energiemix, der auch erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windkraft umfasst, kann Erdgas die erforderliche Grundlast sichern, insbesondere da die Sonne nicht immer scheint und der Wind nicht immer weht.“

 

Betrachtet man die Zukunft, so prognostiziert Fink, dass der Bedarf an Erdgas mittelfristig sogar steigen könnte. Dies liegt nicht nur an der Grundlastfähigkeit von Erdgas, sondern auch an den Möglichkeiten zur Herstellung von Wasserstoff durch Erdgas.

 

Erdgasproduktion in Österreich

 

Bezüglich der nationalen Produktion von Erdgas meinte Fink, dass Österreich das Potenzial hat, einen signifikanten Anteil seines eigenen Gasbedarfs zu decken. Er betonte, dass eine lokale Produktion weniger abhängig von Importen machen und zu geringeren Kosten führen würde.


In Anbetracht der geopolitischen Lage und der Abhängigkeit von russischem Gas hob Fink die Wichtigkeit der inländischen Gasproduktion hervor. Obwohl Österreich nicht mit Ländern wie Russland konkurrieren kann, die über immense Gasreserven verfügen, könnte eine Steigerung der eigenen Produktion zur Diversifizierung und zur Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung beitragen.

 

Den ganzen Podcast gibt es HIER zum Nachhören.

Weitere Artikel

Stromnetzausbau in Österreich: Balanceakt zwischen Tempo, Kosten und Klimazielen

Die Prognos-Studie im Auftrag von oecolution zeigt: Mit einem gestreckten Netzausbau bis 2050, einem klugen Finanzierungsmix und fairer Kostenverteilung lassen sich Netzentgelte senken, Wettbewerbsfähigkeit sichern und die Wirtschaft stärken. Entscheidend sind dabei nicht nur Milliardeninvestitionen, sondern auch Planungssicherheit und gezielte Förderung – etwa durch den Industriestrom-Bonus bis 2030.

Pendlerpauschale ist keine Klimasünde

Das Pendlerpauschale ist keine klimaschädliche Autoförderung, sondern eine faire Unterstützung für alle, die täglich zur Arbeit pendeln – ob mit dem Auto, dem E-Auto oder den Öffis. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter dieser Entlastung. Klimaschutz gelingt nur mit Maßnahmen, die ökologisch wirksam und ökonomisch vernünftig sind!

Kurzanalyse: Klima, Energie und Standort im Koalitionsabkommen von CDU, CSU und SPD

Der Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ von CDU, CSU und SPD verknüpft gezielt Standort-, Energie- und Klimafragen. Wirtschaftliche, ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit sollen zusammen erreicht werden. Das klare Bekenntnis zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Klimazielen wird von Realismus und Effizienzorientierung bei der Zielerreichung begleitet.