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Pendlerpauschale ist keine Klimasünde

Das Pendlerpauschale ist keine klimaschädliche Autoförderung, sondern eine faire Unterstützung für alle, die täglich zur Arbeit pendeln – ob mit dem Auto, dem E-Auto oder den Öffis. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter dieser Entlastung. Klimaschutz gelingt nur mit Maßnahmen, die ökologisch wirksam und ökonomisch vernünftig sind!

oecolution austria

12.06.2025

5 min

Leben
Analyse

Pendlerpauschale ist keine Klimasünde – sondern faire Unterstützung für alle Pendler

Die anhaltende Kritik am Pendlerpauschale und Pendlereuro greift aus unserer Sicht zu kurz. Der Vorwurf, diese Maßnahmen seien klimaschädlich, hält einer näheren Betrachtung nicht stand – im Gegenteil: Das Pendlerpauschale fördert nicht nur das diesel- oder benzingetriebene Auto, sondern auch E-Autos und vor allem auch den öffentlichen Verkehr. „Wer behauptet, das Pendlerpauschale sei eine Autoförderung, liegt falsch“, stellt unser Geschäftsführer Christian Tesch klar. „Pendlerinnen und Pendler, die mit dem E-Auto oder mit Öffis unterwegs sind, erhalten dieselbe Unterstützung.“ Insbesondere Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel profitieren doppelt: durch das Pendlerpauschale und durch subventionierte Tickets. Damit wird klimaschonendes Verhalten nicht bestraft, sondern zusätzlich begünstigt.


Realitätsferne Vorwürfe von Klimaaktivisten

Trotz dieser Fakten wird das Pendlerpauschale immer wieder von Teilen der Klimabewegung sowie Vertreterinnen und Vertretern der Grünen als klimaschädlich kritisiert. Wir sehen darin eine populistische Zuspitzung, die an der Lebensrealität vieler Menschen vorbeigeht. Und die Bevölkerung sieht das genauso, das zeigt eine aktuelle Umfrage des Market Instituts mit 1.005 Befragten:


  • 61 % sehen das Pendlerpauschale nicht als klimaschädlich.
  • 76 % sprechen sich klar gegen eine Abschaffung aus.
  • 71 % sagen, dass sie ohne die steuerliche Unterstützung Probleme hätten, ihren Arbeitsweg zu finanzieren.
  • 76 % halten es für gerecht, dass Menschen mit langen Arbeitswegen entlastet werden.


„Kritik am Pendlerpauschale ist letztlich Kritik an Menschen, die täglich weite Strecken zur Arbeit zurücklegen“, betont Tesch. Die Umfrage zeigt deutlich: Die arbeitende Bevölkerung steht hinter dieser Unterstützung – aus gutem Grund.


Ländlicher Raum braucht bessere Öffis – nicht weniger Unterstützung

Die Ergebnisse machen außerdem deutlich: Der Wunsch nach einem stärkeren Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist da – insbesondere außerhalb der Städte. Über drei Viertel der Befragten fordern Verbesserungen im ländlichen Raum. Zwei Drittel kritisieren, dass derzeit vor allem der urbane Raum von Investitionen profitiert. „Wer in Wien lebt, kann vielleicht aufs Auto verzichten – aber in vielen Teilen des Landes ist das keine Option“, erklärt unser Geschäftsführer. Gerade deshalb sei es wichtig, Pendler nicht zu bestrafen, sondern Infrastruktur und Unterstützung auszubauen.

 

Für eine pragmatische Klimapolitik

Wir plädieren für eine Klimapolitik, die ökonomische und ökologische Aspekte gemeinsam denkt. Wir setzen auf Lösungen, die die Menschen mitnehmen und nicht gegeneinander ausspielen. Klimaschutz braucht Realitätssinn – und eine Politik, die Pendler nicht zum Feindbild macht.


Der exxpress hat darüber berichtet: https://exxpress.at/politik/gruene-wieder-zielgenau-gegen-mehrheit-76-wollen-pendlerpauschale-behalten/

Die ganze Studie zum nachlesen gibt es hier: https://jetzt.oecolution.at/pendlerpauschale


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