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"Das Problem einer Verzichtsdebatte ist kein ökonomisches, es ist vor allem ein politisches.“

In unserer neuen Podcast-Folge spricht Elisabeth Zehetner mit dem Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher.

oecolution austria

20.12.2023

3 min

Podcast
Innovation
Wettbewerbsfähigkeit

Das Gespräch drehte sich unter anderem um die Bedeutung der Wirtschaftsbildung in der Gesellschaft und die Rolle wirtschaftlicher Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel.


Ein Plädoyer für Wirtschaftsbildung

Martin Kocher, der seit Anfang 2021 als Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft dient, betonte die Notwendigkeit einer umfassenderen Wirtschaftsbildung. Er unterstreicht, dass Wirtschaftsbildung über das Unternehmenswissen hinausgeht und auch den Umgang mit knappen Ressourcen und Zielkonflikten umfasst. „Wirtschaft ist ja fast alles. Es geht darum, Zielkonflikte klarzumachen. Es geht darum, mit knappen Ressourcen umzugehen. Und das betrifft ja unser gesamtes Leben, nicht nur das jetzt klassisch wirtschaftliche Leben. Und es hilft natürlich ein gutes Wirtschaftswissen auch bei Entscheidungen, die jetzt auf den ersten Blick recht wenig mit Wirtschaft im engeren Sinn zu tun haben. Und insofern wäre es nicht gut, wenn Menschen hier eine gute Ausbildung haben“, so Kocher.

 

Klimawandel: Wirtschaftliche Lösungsansätze

Martin Kocher erörtert verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Instrumente zur Bekämpfung des Klimawandels, darunter CO2-Bepreisung und Zertifikathandel. Er hob hervor, dass es entscheidend ist, Treibhausgasemissionen vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Die Herausforderung besteht darin, in einer Demokratie Mehrheiten für solche Verzichtsmaßnahmen zu finden, besonders in Ländern mit bereits hohem Wohlstandsniveau: „Das Problem einer Verzichtsdebatte kein ökonomisches, es ist vor allem ein politisches Problem. Wir brauchen für alle Schritte im Klimaschutz Mehrheiten und es ist in der Demokratie sehr schwierig, Mehrheiten für Verzicht zu bekommen - aus nachvollziehbaren Gründen.“ Er weist auch auf die Schwierigkeiten in weniger wohlhabenden Ländern hin, die sich ungerecht behandelt fühlen könnten, wenn sie in ihrer Entwicklung eingeschränkt werden. Kocher unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl in Technologie zu investieren als auch ökonomische Instrumente zu nutzen, um eine Entkopplung von CO2-Emissionen und Wirtschaftswachstum zu erreichen. „Da geht es die richtigen Anreize, in Klimaschutz zu investieren. Da geht es die Technologie. Da geht es Investitionen, Forschung, Entwicklung, eben klimaschonende Produkte und Dienstleistungen herzustellen. Und beides braucht man. Aber auch dafür gibt es schon sehr, sehr lange Ansätze. Also rein von der Wirtschaftswissenschaft her ist die Problematik relativ einfach lösbar.“ 

 

Die globale Herausforderung und Europas Rolle

Kocher spricht auch über die globale Dimension der Klimakrise und die Verantwortung Europas und Österreichs. Er betont: „Europa muss aus meiner Sicht natürlich einen gewissen Vorbildcharakter einnehmen, weil Europa natürlich einer der wohlhabendsten Regionen der Welt ist. Und damit hat man eine gewisse Verantwortung und muss auch vielleicht manchmal Schritte setzen als Erster, bevor andere vielleicht nachziehen. Aber es gibt natürlich eine ganz andere Verantwortung, die oft vergessen wird und die nehmen wir sehr, sehr stark wahr.“ Europa und insbesondere Österreich habe die Chance, Technologien zu exportieren, die den CO2-Ausstoß reduzieren, den „Österreich ist eines der Länder mit der stärksten grünen Industrie, Technologie weltweit“.

 

Die ganze Folge gibt es HIER. 

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