Artikel

Weniger Verbote, mehr Freiheit? Anna Schneiders Antworten auf Klimafragen

Für eine neue Folge von "oeco? Logisch!" hatte Elisabeth Zehetner die renommierte österreichische Journalistin und Autorin Anna Schneider zu Gast.

kerstin

16.05.2024

3 min

Meinung
Podcast
Klimapolitik

Anna Schneider ist bekannt für ihre prägnante Meinung zu politischen und gesellschaftlichen Themen und teilte ihre Gedanken zur Bedeutung von Freiheit und deren Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Regeln und Klimaschutz.


Freiheit im persönlichen und gesellschaftlichen Kontext

"Freiheit ist, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können, grundsätzlich ohne, dass mir irgendwer anders reinredet," erklärt Schneider. Sie betont, dass Freiheit eine grundsätzliche Eigenschaft des mündigen Menschen ist, Entscheidungen selbst zu treffen. Dieses Verständnis von Freiheit stellt sie in den Kontext einer Gesellschaft, die von Gesetzen und Regeln durchdrungen ist. "Gesetze und Regeln müssen eine Rechtfertigung haben," führt Schneider aus, "und wir leben weder in Österreich noch in Deutschland in Zeiten, in denen wir zu wenige Regeln hätten."


Solidarität und ihre Grenzen

Der Begriff der Solidarität kam ebenfalls zur Sprache, besonders in Zeiten globaler Krisen wie der Klimakrise oder geopolitischer Konflikte. Schneider kritisiert die Anordnung von Solidarität durch politische Führungskräfte: "Man kann Solidarität nicht befehlen. Das wird oft anmaßend, anderen Menschen zu sagen, mit wem man jetzt solidarisch sein sollte."


Klimaschutz und individuelle Freiheit

Die Diskussion führte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Klimadebatte. Schneider positioniert sich gegen den von der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer vorgeschlagenen Ansatz, der die Freiheit des Einzelnen in Frage stellt: "Das ist so paternalistisch, zu sagen, man darf den Menschen nicht mehr ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen, man muss sie ihnen vorgeben."


Wirtschaftliche Instrumente gegenüber Verboten

Als Befürworterin der Marktwirtschaft sieht Schneider ökonomische Anreize wie den CO2-Preis als effektivere und gerechtere Methode zur Bewältigung des Klimawandels, verglichen mit restriktiven Verboten: "Marktwirtschaft ist glaube ich da noch immer der beste Stichwortgeber." Sie betont, dass solche marktwirtschaftlichen Instrumente es ermöglichen, ohne übermäßige Belastung des Einzelnen voranzukommen.


Hier geht’s zur gesamten Folge.

Weitere Artikel

Stromnetzausbau in Österreich: Balanceakt zwischen Tempo, Kosten und Klimazielen

Die Prognos-Studie im Auftrag von oecolution zeigt: Mit einem gestreckten Netzausbau bis 2050, einem klugen Finanzierungsmix und fairer Kostenverteilung lassen sich Netzentgelte senken, Wettbewerbsfähigkeit sichern und die Wirtschaft stärken. Entscheidend sind dabei nicht nur Milliardeninvestitionen, sondern auch Planungssicherheit und gezielte Förderung – etwa durch den Industriestrom-Bonus bis 2030.

Pendlerpauschale ist keine Klimasünde

Das Pendlerpauschale ist keine klimaschädliche Autoförderung, sondern eine faire Unterstützung für alle, die täglich zur Arbeit pendeln – ob mit dem Auto, dem E-Auto oder den Öffis. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter dieser Entlastung. Klimaschutz gelingt nur mit Maßnahmen, die ökologisch wirksam und ökonomisch vernünftig sind!

Kurzanalyse: Klima, Energie und Standort im Koalitionsabkommen von CDU, CSU und SPD

Der Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ von CDU, CSU und SPD verknüpft gezielt Standort-, Energie- und Klimafragen. Wirtschaftliche, ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit sollen zusammen erreicht werden. Das klare Bekenntnis zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Klimazielen wird von Realismus und Effizienzorientierung bei der Zielerreichung begleitet.