Das Wiener Unternehmen Swimsol hat eine Lösung für ein Problem gefunden, das viele tropische Inseln betrifft: hohe Abhängigkeit von Dieselgeneratoren. Die Idee: Photovoltaik-Anlagen direkt auf dem Meer. Das Konzept nennt sich SolarSea und ist die erste und einzige erprobte kommerzielle schwimmende Solaranlage für Meeresumgebungen.


Auf Inseln wie den Malediven, wo der Großteil des Stroms aus teurem und umweltschädlichem Diesel stammt, bieten solche Systeme enormes Potenzial. Die Solarplattformen von Swimsol bestehen aus modularen Einheiten mit jeweils 196m2 Fläche und etwa 35 kW Leistung. Durch die Kühlung der Module durch das Meerwasser und die Reflexion des Sonnenlichts kann im Vergleich zu Dachanlagen sogar 5–10 % mehr Strom erzeugt werden. Gleichzeitig sind die Plattformen robust, korrosionsbeständig und für eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren ausgelegt. Swimsol übernimmt dabei nicht nur die Entwicklung und Installation, sondern bietet einen Rundum-Service – inklusive Netzintegration, Fernüberwachung, Wartung. Das macht es vor allem für Resorts und Inselgemeinden einfacher, auf nachhaltige Energie umzusteigen. Dennoch war das anfangs nicht ganz so einfach, erinnert sich einer der Gründer, Wolfgang Putschek, im KURIER-Interview: „Es war ein edukativer Prozess, die Menschen und Hotels davon zu überzeugen ... das hehre Ziel der CO2-Ersparnis ist die eine Sache, letztlich zählt aber der Kostenfaktor.“


Besonders bemerkenswert sind die ökologischen Effekte: Über 70 umgesetzte Projekte auf mehr als 35 Inseln ergeben eine installierte Gesamtkapazität von über 40.000 kWp (40 MWp). Jährlich werden dadurch etwa 20 Millionen Liter Diesel eingespart, was einer CO₂-Reduktion von über 50.000 Tonnen entspricht. Durch den Einsatz der Solaranlagen können Dieselgeneratoren tagsüber deutlich reduziert oder ganz abgeschaltet werden. In vielen Fällen liegt die Einsparung bei bis zu 30 % des Dieselverbrauchs.


Swimsol beweist, dass technologischer Fortschritt und Umweltschutz Hand in Hand gehen können – mit klar messbaren Erfolgen: klimafreundliche Energieversorgung, massive CO₂-Reduktion, geringere Betriebskosten und eine nachhaltige Perspektive für Regionen, die vom Klimawandel besonders betroffen sind. Und das: Made in Austria.